Mein erster Tag bei Extensis war ausgerechnet zwei Tage, nachdem unser gesamtes Team in Quarantäne gegangen war. Seitdem arbeiten wir alle von zu Hause aus. Die Einarbeitungsphase in einem neuen Unternehmen ist immer eine spannende Zeit – aber das hatte ich so nicht erwartet.
Sie war sogar noch besser.
Was meine Einarbeitungszeit so effizient gemacht hat, möchte ich Ihnen hier erzählen. Und ich habe aus dieser Erfahrung ein paar Tipps für Sie mitgenommen, wie man am besten miteinander in Kontakt bleibt.
Noch vor meinem ersten Arbeitstag bei Extensis hat unser Personalleiter eine E-Mail von unserem CEO an mich weitegeleitet, in der er alle aufforderte, von zu Hause aus zu arbeiten. Das war in der Woche vom 9. März und es war wie eine Rettungsleine in einem Meer von sich ständig ändernden Informationen. Schon vor meinem ersten Tag erfuhr ich, dass lieber zu viel als zu wenig Kommunikation einen großen Teil der Kultur bei Extensis ausmacht. Es war einfach für mich, an unseren morgendlichen Statusaktualisierungen via Slack teilzunehmen. Genau wie an unseren wöchentlichen Marketingteam-Meetings via Zoom und Gespräche unter vier Augen mit meinem Vorgesetzten zu führen, weil diese Interaktionen bereits ein fester Bestandteil unseres Arbeitslebens waren.
Das Abstandhalten von anderen zwang jeden, von zu Hause aus zu arbeiten. Aber bei uns hat der Wechsel ins Homeoffice reibungslos funktioniert, da alle Zugang zu denselben Informationen hatten. Wir erhalten von unserem Führungsteam ständig Informationen über den aktuellen Status und wann wir eventuell ins Büro zurückkehren können. Diese Art der transparenten Kommunikation hat jedem mehr Handlungsspielraum gegeben, um sich auf das zu konzentrieren, was uns am wichtigsten ist: unsere Kunden.
Jedes Unternehmen kann diese Erfahrungen in der Führung neuer Mitarbeiter übernehmen. Eine gute Einführung neuer Mitarbeiter gelingt nicht einfach von alleine. Rechnen Sie mit häufig gestellte Fragen. Erklären Sie deshalb so viel wie möglich, damit Ihre neuen Teammitglieder schnell über alles Bescheid wissen. Wenn das in der ersten Hälfte des Jahres 2020 funktioniert, können Sie diese Erfahrungen überall anwenden.
Bei einer ausgiebigen Kommunikation geht es sowohl um Qualität als auch um Quantität. Wenn alle von zu Hause aus arbeiten, fallen spontane Gespräche und die persönliche Interaktion weg. Und das bedeutet, dass Sie proaktiv Alternativen angehen müssen.
Wenn Sie diese Strategie anwenden möchten, beginnen Sie am besten damit offen und transparent zu erzählen, wie Sie Erfolg messen. Das ist das, was Sie leitet. Wenn das wichtig ist, sobald alle zusammen im Büro sind, denken Sie daran, wie wichtig es erst ist, wenn alle Abstand halten. Konzentrieren Sie sich auf Ergebnisse und nicht auf Maßnahmen. Sie wären erstaunt, was Menschen leisten, wenn Sie sie dazu inspirieren, ein ehrgeiziges Ziel zu erreichen.
Die Arbeit von zu Hause aus hat alle in unserem Team gezwungen, ihr Zeitmanagement zu verbessern. Folgendes hat mir geholfen, mich besser zu fokussieren:
Denken Sie daran, dass der wichtigste Grund, einen Terminplan festzulegen und ihn für Ihr Team freizugeben, darin besteht, Ihre psychische Verfassung zu verbessern. Klare Grenzen für Ihre Verfügbarkeit zu ziehen, ist für Ihre Produktivität enorm wichtig. Darüber hinaus ist das Setzen klarer Grenzen ein wesentlicher Aspekt für eine gute psychische Verfassung. Eine höhere Produktivität beginnt mit einer guten Planung, basiert jedoch auf Offenheit und Transparenz.
Ein Aspekt, der meine Ferneinarbeitung so einfach machte, war, dass alle anderen im Team mit gutem Beispiel vorangingen. Und obwohl wir damit ziemlich produktiv bleiben, glaube ich, dass wir es meiner Meinung nach noch besser machen können.
Zusätzlich zu wöchentlichen Vier-Augen-Gesprächen und Videokonferenzen mit allen Ihren Teamkollegen könnten Sie überlegen, jeden Freitagmorgen ein Update zur gesamten Woche an Ihren Manager zu senden. Das ist ein guter Zeitpunkt, um über Ihre Fortschritte zu berichten. Diese E-Mail wäre eine gute Ergänzung zu Ihren Vier-Augen-Gesprächen und Teamkonferenzen. Je besser Sie nachverfolgen können, was Sie erreicht haben, desto wahrscheinlicher werden Sie erkennen, wo Sie noch etwas optimieren können.
Ihre berufliche Weiterentwicklung sollte nicht aufhören, wenn Sie eine Zeitlang nicht im Büro sind. Von dem Moment an, als wir im Homeoffice arbeiteten, ermutigte uns unser HR-Team, weiterhin an unserer Weiterbildung zu arbeiten … etwa durch LinkedIn Online-Kurse. Eine Möglichkeit, das auszubauen, wäre monatliche oder zweiwöchentliche Mittagspausen-Schulungen abzuhalten. So etwas wäre nicht nur eine schöne Inspirationsquelle, sondern auch eine gute Gelegenheit, kollegiale Beziehungen aufzubauen.
Und wenn Sie ihre örtlichen Restaurants nicht durch Bestellungen bzw. Lieferservices unterstützen können oder wollen, dann macht es Ihnen vielleicht Spaß, gemeinsam (virtuell) zu kochen. Damit das funktioniert, fordern Sie alle im Team dazu auf das selbe Gericht zuzubereiten und dann Bilder und Notizen dazu untereinander auszutauschen – am besten in der Instant-Messaging-App Ihres Unternehmens. Verschicken Sie das Rezept am Freitagmorgen an alle und dann kann jeder allen seine Notizen am Freitag darauf zukommen lassen. Ganz einfach und genussvoll.
Abstand zu halten mag uns zwar räumlich voneinander trennen, aber wir haben viele Möglichkeiten, untereinander den Kontakt zu halten. Ich bin dankbar für all die Schritte, die unser Team unternommen hat, um konzentriert miteinander zu arbeiten und mehr als nur das Notwendigste zu kommunizieren. Für mich war es eine unglaublich gute Einführung in unsere Unternehmenskultur und ich hoffe, dass wir stärker denn je aus dieser Zeit hervorgehen.