Remote Work: Wie Sie Ihrer Kreativität in einer zunehmend digitalen Welt Flügel verleihen

Extensis
Juni 4, 2021

Wie lassen sich Kreative inspirieren? Seit unsere Vorfahren vor vielen Generationen ihre Höhlenwände erstmals mit Handabdrücken verziert haben, lässt das Thema Inspiration die Menschen nicht mehr los. Wenn wir genau wüssten, wie sich unsere Kreativität erschließen und aktivieren lässt, könnten wir sie immer und überall nach Belieben abrufen.

Doch so einfach ist es natürlich nicht. Und in den letzten 15 Monaten ist es mit der Kreativität noch komplexer geworden. Die Art und Weise, wie wir zusammenarbeiten, Innovationen hervorbringen und unsere Kreativität kanalisieren, hat sich für immer verändert. Vor kurzem haben wir uns mit Extensis CEO Toby Martin darüber unterhalten, wie und wo Kreative in den nächsten Jahren Inspiration finden können.

 

Andrew: Seit Anfang 2020 mussten viele von uns ihre Arbeitsabläufe ändern, um sich der neuen digitalen Realität anzupassen. Mit der Einführung der Remote-Arbeit in allen ihren Formen wurde unsere Welt vernetzter, gleichzeitig aber auch lauter. Was glauben Sie, wie Kreative in dieser Umgebung ihre einzigartige Stimme finden, sie zum Ausdruck bringen und bewahren können?

Toby: Zunächst einmal bin ich überzeugt, dass einige Menschen durchaus aufblühen, wenn sie mehr Input und neue Impulse erhalten. Und dann gibt es Menschen, die sich von der schieren Menge an ästhetischen Inhalten da draußen überfordert fühlen. Unabhängig davon, zu welcher Gruppe man gehört, müssen wir angesichts der zunehmenden Vernetzung und der vielen visuellen Reize besser darauf achten, wem und was wir unsere Aufmerksamkeit schenken.

Insbesondere bei so etwas wie einer Quarantäne passiert es schnell, dass sich Kreative in eine Online-Welt mit endlosen Internetseiten flüchten, wo sie in die verschiedensten Designs abtauchen können. Natürlich kann dies eine tolle Inspirationsquelle sein, wenn der Alltag mehr Routine als sonst aufweist. Doch man muss sich auch bewusst sein, dass einige Seiten einem mehr Energie rauben, als sie zurückgeben. Die Herausforderung besteht darin, die Bereiche auszuwählen, in denen Sie aktiv sein wollen, und sich für Designer entscheiden, denen Sie auch wirklich folgen möchten. Neugierde und die Bereitschaft zum Lernen helfen Ihnen, echte Inspiration zu finden.

Um sich zu erden, kann man zum Beispiel wieder Kontakt zu den Mentoren aufnehmen, die man im Laufe seines Lebens hatte – seien es alte Kollegen, Professoren oder einfach kreative Menschen, die man in seiner Community bewundert. Finden Sie heraus, wie sie ihre Lieblingsdesigns gestalten und sich ihren persönlichen Platz in all dem Lärm schaffen. Dann setzen Sie das um, was für Sie am besten funktioniert.

Die aktuelle Situation hat uns auch eine enorme Chance eröffnet. Jeder von uns hat die Möglichkeit, vom passiven Teilnehmer zum Urheber von Werken zu werden, die unsere Kreativität entfachen. Es beginnt damit, dass wir in unseren Communities aktiv werden, so viel wie möglich lernen und die gewonnenen Inspirationen wieder in unsere Arbeit einfließen lassen. Seien Sie aktiv, engagieren Sie sich und helfen Sie mit, die kreative Gemeinschaft in die von Ihnen gewünschte Richtung zu lenken.

 

A: Sie haben angesprochen, dass Neugier und die Bereitschaft zum Lernen Kreativen Inspiration liefern. Wie also können Kreative heute fokussiert bleiben, wenn der Großteil unserer Interaktionen über digitale Medien erfolgt?

T: Das ist eine gute Frage – nicht nur für Kreative, sondern für JEDEN, der unter Zoom-Müdigkeit leidet. Die Antwort ist einfach: Verlassen Sie ab und zu den digitalen Raum und erinnern Sie sich daran, dass die Welt nicht zweidimensional ist. Gehen Sie spazieren, fotografieren Sie Motive, die Ihnen ins Auge fallen, oder finden Sie einen neuen Ort, den Sie erkunden und entdecken können. Jede Minute draußen ist ein Geschenk. Und mit hoher Wahrscheinlichkeit hilft Ihnen die Zeit abseits des Bildschirms, Ihren Fokus zu schärfen, da weniger Reize auf Sie einströmen. Schauen Sie sich um, leben Sie im Hier und Jetzt, konzentrieren Sie sich auf die Schönheit der Street Art, der Landschaft und der Architektur. Erlebnisse wie diese beleben den Geist!

A: Genau! Sich vom Bildschirm zu lösen, kann sehr dabei helfen, seinen Fokus zu finden und eine neue Perspektive zu gewinnen. Was hat das Extensis-Team im vergangenen Jahr inspiriert und ihm geholfen, den Durchblick zu behalten?

T: Für uns steht schon seit geraumer Zeit der Kundenerfolg an oberster Stelle. Unsere Kunden sind für uns eine wichtige Inspirationsquelle – sowohl die Art und Weise, wie sie ihren Weg finden, als auch wie wir sie bei ihren Vorhaben unterstützen. Wenn Sie nur das Ergebnis betrachten, verpassen Sie möglicherweise viele der beeindruckenden Dinge, die Ihre Kunden gestalten. Wir haben es gut, weil so viele unserer Kunden schöne Kunstwerke erschaffen, die wir uns ansehen dürfen. Und wenn Sie sich Ihre eigenen Kunden ansehen, wird es Sie sicher inspirieren, wie Sie sie beim Erreichen ihrer Ziele unterstützt haben.

Außerdem legen wir Wert auf Weiterbildung und das Erlernen neuer Fähigkeiten, insbesondere bei unseren kreativen Mitarbeitern. Lesen Sie doch mal den neuen Blogbeitrag über unsere fantastische Designerin Demi Todor. Der kreative Prozess wird oft zu stark vereinfacht und unterschätzt. Deshalb ist es uns wichtig, unser Verständnis für die einzigartigen, komplexen Arbeitsabläufe zu erweitern und anderen zu helfen, ihre Besonderheiten besser zu begreifen.

Bei all dem geht es uns darum, unsere Kunden besser zu verstehen und gemeinsam Lösungen zu finden, mit denen sie ihr kreatives Chaos unter Kontrolle bringen.

A: Wir haben bis jetzt viel darüber gesprochen, wie Kreative ihren Fokus schärfen und Inspiration finden können. Doch Kreativität spielt nicht nur im Design eine wichtige Rolle. Können Sie uns Beispiele für kreative Problemlösungen nennen, denen Sie im Extensis-Team, bei unseren Kunden und in der weltweiten Community begegnet sind?

T: Das kann ich leicht beantworten: Es ist die Umstellung auf die Zusammenarbeit aus der Entfernung, die uns allen in den letzten 15-18 Monaten aufgezwungen wurde. Viele haben gedacht, dass die alten Geschäftsmethoden unumstößlich sind. Doch die Notwendigkeit zur Veränderung hat die Widerstandsfähigkeit, Kreativität und Anpassungsfähigkeit unter Beweis gestellt, die Teams unter Druck an den Tag legen.

In diesem Zusammenhang haben wir auch festgestellt, dass die gesamte Belegschaft - insbesondere die Kreativen - jetzt eher geneigt sind, ihre Herausforderungen offen zu diskutieren und alle im Team nach Lösungen zu fragen. Dies ist eine positive Veränderung, nicht nur für die Arbeitswelt, sondern auch für die Gemeinschaft, in der man sich bewegt. Um einer allzu oft gebrauchten Floskel einen positiven Anstrich zu geben: Ich bin optimistisch, dass dies die neue Normalität ist.

 

A: Um auf meine anfängliche Frage zur Förderung der Kreativität in einer zunehmend vernetzten und lauten Welt zurückzukommen: Wenn jemand das Gefühl hat, festgefahren zu sein und sein Potenzial nicht voll ausschöpfen zu können, welche Möglichkeiten gibt es dann, seiner Kreativität auf die Sprünge zu helfen?

T: Wie ich bereits gesagt habe: Gehen Sie nach draußen, besonders im Frühling, wenn die Blumen blühen und die Sonne scheint (obwohl frische Luft natürlich das ganze Jahr über wichtig ist). Ich bin auch ein großer Fan von Büchern, und zwar nicht nur von Arbeitsbüchern, sondern auch von solchen, die absolut nichts mit meinem Fachgebiet zu tun haben. Es ist gut, ab und zu etwas Abstand zu gewinnen. Genauso wie ein Spaziergang Ihre Konzentration verbessert und Ihnen eine neue Perspektive eröffnet, kann ein Buch, das nichts mit Ihrer normalen Tätigkeit zu tun hat, den Geist beleben und neue Erkenntnisse bringen.

Mein persönliches Heilmittel gegen das Gefühl, nicht weiterzukommen, ist das Kochen. Für mich sind die Vorbereitungen, die Abstimmung der einzelnen Aromen und sogar das Aufräumen eine gute Möglichkeit, das Gefühl der Stagnation zu überwinden. Und: Sie können die Ergebnisse essen!

A: Welche Hürden haben Sie in der Zusammenarbeit seit Anfang 2020 bei Extensis festgestellt? Und wie haben die Mitglieder unseres Teams diese Herausforderungen gemeistert?

T: Ich glaube, unsere größten Herausforderungen haben wir uns selbst auferlegt. Eine zentrale Herausforderung ist unsere Neigung, in Silos, also isoliert zu arbeiten. Die verschiedenen Teams kommunizieren nicht miteinander. Doch wenn die Informationen zwischen den Beteiligten nicht frei fließen können, kommen wichtige Gespräche, neue Perspektiven und eine echte Zusammenarbeit einfach nicht zustande. Man bleibt schnell auf dem Weg des geringsten Widerstands stecken – und alles bleibt beim Alten. Die richtigen Tools für eine offene Kommunikation und Transparenz während des gesamten Designprozesses und darüber hinaus zu haben, ist ein guter Anfang, doch diese Tools können das Problem auch verschärfen, wenn wir sie nicht bewusst einsetzen.

Kennen Sie den Ausdruck aus der Küche: „Wenn Sie denken, dass zu viel Gewürz dran ist, geben Sie MEHR hinzu“? Für mich ist Kommunikation die Würze jeder Unternehmenskultur. Und Kommunikationsprobleme können leicht überwunden werden, wenn ihnen eine hohe Priorität einräumt wird.

Um dem vorhin erwähnten Silo-Effekt entgegenzuwirken, schreibt jedes Mitglied unseres Führungsteams abwechselnd jede Woche eine E-Mail an das gesamte Unternehmen. Wir informieren die Mitarbeiter darüber, was wir in unseren Führungsmeetings besprechen. Wenn Sie also nicht wissen, was vor sich geht, dann liegt das nicht daran, dass wir Ihnen etwas vorenthalten hätten. Mehr kommunizieren, Silos aufbrechen, in die richtigen Tools investieren – und fast jedes Problem kann als TEAM bewältigt werden.

 

A: Extensis hat es sich zum Ziel gesetzt, Designern mehr Zeit zu ermöglichen, damit sie bestmögliche Arbeit leisten können. Ich bin neugierig: Was würden Sie mit 60 Minuten mehr Zeit pro Tag machen?

T: Mir ist es wichtig, mir mehr Zeit für die Gemeinschaft zu nehmen. In letzter Zeit habe ich mich verstärkt für wohltätige Zwecke engagiert. Ich bin in der glücklichen Position, ein Unternehmen zu leiten, das sich in die richtige Richtung bewegt, und ich habe die Möglichkeit, in meiner Freizeit etwas zurückzugeben. Das Zurückgeben ist eine Säule unserer Unternehmenskultur — und es ist einfach richtig.

Ich hoffe sehr, dass die letzten Jahre vielen von uns gezeigt haben, wie viel Glück wir doch haben. Dieses Privileg zu erkennen, ist nur der Anfang. Lassen Sie es uns in unsere Gemeinden zurückinvestieren und es an diejenigen weitergeben, die nicht so viel Glück haben. Dies ist mein Appell an das gesamte Extensis-Team, unsere lokale Community und an alle anderen – es ist unsere Aufgabe, über unsere eigenen Wünsche und Bedürfnisse hinaus zu denken und nicht nur zu reden, sondern auch zu handeln!

 


 

Inspiration ist eine unbegrenzte Ressource, doch wir haben nicht immer die nötige Kapazität, um all die fantastischen Arbeiten zu nutzen, die uns tagtäglich umgeben. Was könnten Sie mit 60 Extra-Minuten pro Woche anfangen? Je fokussierter wir arbeiten können, desto produktiver sind wir und desto mehr Zeit haben wir, unsere Kreativität für unser nächstes großes Projekt zu nutzen.

 

LASSEN SIE SICH INSPIRIEREN